Album „Plange“

„Pouselos bi-n-ig am schtogle zwüsche Härzbluet und däm wo im Schmärz guet tuet, I dräje abwärts i dr Fluet vo dere unerträgleche Sehnsucht nach ere Sehnsucht“

Supersiech zum Vierten – die extraordinäre Solothurner Band mit Songs in demselben Dialekt präsentiert mit Freuden ihr viertes Album „Plange“

„Plange“ heisst „sich sehnen“ nach etwas. Und damit sind nicht etwa diese schnöden Begehrlichkeiten gemeint, die uns tagtäglich vom medialen Einheitsbrei penetrant infiltriert und vorgegaukelt werden. Vielmehr ist es dieses Verlangen, das gelegentlich im Keller des eigenen Gemüts anklopft, diese unabdingbare Sehnsucht nach dem zärtlichen Würgegriff der Liebe, dieses rastlose Warten auf das „Schiff“, das vielleicht nie ankommen wird.

Der neuste Supersiech – Wurf beschönigt aber auch musikalisch nichts. Live aufgenommen rumpeln die aktuellen Songs genau so erfrischend wie die Band auch live klingt. Symptomatisch für das ganze Album ist dabei die Textzeile aus „Let The Bon Temps Rouler“, einer schmetternd – geschmeidigen New Orleans – Nummer: „los loh fädere, sädere, tschädere“. Dies gilt nicht nur für die munteren Songs; auch Nummern wie beispielsweise „Gfährlech“ oder „Wartisch“ zeigen sich mit einer wohltuend unverfälschten Direktheit.

Genau das ist die Absicht der vier Musiker Thomi Christ, Tobi Knuchel, Michael Leuenberger und Dülü Dubach. So abgedroschen es auch klingen mag, aber hier liegt tatsächlich ein „ehrliches“ Album vor. Extrem gut produziert in den Nachklang Studios.

Supersiech wünscht viel Hörvergnügen, nach dem Motto der Nummer 3 auf dem Album: „Let the bon temps rouler“