Single «Alls Drby»

Auch wenn die Zeiten nicht einfach sind: Natacha weiss, dass wir «Alls Drby» haben. Die zweite Single aus dem gleichnamigen Album ist ein Mutmacher zur richtigen Zeit.

«Hesch nume eis Läbe u dr Wäg, da isch z Ziel. Du weisch was isch richtig, vertrou ganz i di.» Es sind Worte, die Mut machen in schwierigen Zeiten. Sie stammen aus der neuen Single der Berner Mundartrockerin Natacha. «Alls Drby» heisst der Song und er ist die zweite Auskoppelung aus dem gleichnamigen Chart-Album, das Natacha dieses Jahr veröffentlicht hat. Locker leicht verbreitet die groovy Midtempo-Nummer genau die Portion Zuversicht, die uns allen gut tut in Zeiten, in denen alles etwas schwerer zu fallen scheint.

Mit «Alls Drby» fügt die Bernerin ihrer bald 30 Jahre dauernden Karriere-Geschichte ein weiteres Erfolgs-Kapitel hinzu. Und wenn vorne auf dem Cover und im Titel der neuen Single in grossen Lettern «Alls Drby» zu lesen ist, dann halten der Titel-Track und die weiteren zehn Songs vom ersten bis zum letzten Ton, was da versprochen wird. Auf Natachas jüngstem Wurf ist wirklich alles dabei, was des Mundart-Fans Herz begehrt. Natacha präsentiert sich auf «Alls Drby» eingängig, direkt – und mit viel Hitpotenzial. Kurzum: Die Bernerin ist auch auf ihrem 14. Studioalbum und nun der zweiten Single immer noch in Hochform. Oder vielleicht gar mehr denn je. Kein Netz, kein doppelter Boden, keine Experimente. Dafür solide Handarbeit; Schweizer Rock made by The Lady – griffig, emotional und mit ganz viel Mitsing- und Mitfühl-Faktor.

Zu Natachas Erfolgsrezept gehören nicht nur ihr untrügliches Gespür für grosse Gefühle und ihr einzigartiges Spiel mit Wort und Text, sondern auch ihre Fähigkeit, in jedem Moment das passende Songwriter- und Produzenten-Team an Bord holen zu können. Nicht umsonst hat sie schon mit Grössen wie eben Tony Carey (USA), Daniel Platisa (D) oder Maury Pozzi (CH) zusammengearbeitet. Zuletzt stürmte sie 2018/19 im Duett mit Robie_C mit «Immagino che» und «Mi manchi» die italienischen Radiocharts. Für ihr 14. Album konnte sie jetzt auch noch den englischen Erfolgsproduzenten Andy Wright (u.a. Simply Red) gewinnen und nahm dazu in den legendären Abbey Road-Studios und bei Mark Knopfler (Dire Straits) in London auf.

Dass Natacha einst ein erstes Angebot für ein Album in Englisch erhielt, ist heute schwer vorstellbar. Doch in den 1990er-Jahren war das typisch für ein Schweizer Musikbusiness, dem damals ein gesundes Selbstbewusstsein weitgehend fehlte. Nicht aber Natacha: Sie trug dieses Selbstbewusstsein stets in sich, setzte als erste Schweizer Rocksängerin überhaupt auf Mundart – und schrieb so Helvetische Musikgeschichte.

Bereits mit «Keini Gränze» und den Nachfolgewerken «Orlando» und «Stärntaler» konnte sich Natacha verwigen. Das Album «Stärntaler», produziert vom Amerikaner Tony Carey, katapultierte das Bärner Meitschi als erste Mundartkünstlerin direkt auf Platz 1 der Schweizer Albumcharts. Mit den Alben «Venezia», «Imago», «Natacha 2000», «Kuss», «Gschpüre», «Greatest Hits», «Starklar», «Glücksbringer» und «Neuland» bestätigte Natacha in regelmässigen Abständen, dass sie zu den besten gehört, welche die Schweizer Musikszene zu bieten hat – und dass dort, wo der Zahn der Zeit an anderen nagt, er Natacha höchstens noch mehr künstlerische Kontur und Schärfe verpasst.