Single „HOT DOG“

HOT DOG – Ein Familienausflug in die IKEA
Der Popsong HOT DOG schildert pointiert die Geschichte eines Familienausflugs in die IKEA und verbindet dabei geschickt zeitgemässes Songwriting mit klassischem Storytelling. Mit der neuen Single-Veröffentlichung stellen RIKLIN & SCHAUB, die beiden ehemaligen Mitglieder des Trios HEINZ DE SPECHT, ein weiteres Mal ihre Radiotauglichkeit unter Beweis.

HOT DOG ist ein Mundart-Song mit Hitpotential. Der eingängige Ohrwurm animiert mit seinem bluesigen Groove und dem peppig produziertem Soundbild schon beim ersten Hören zum Mitwippen. Der Songtext berichtet in verknappter Sprache gekonnt und augenzwinkernd vom Ikea-Einkaufritual einer Durchschnittsfamilie. Drei kurze Szenen führen den Song konsequent zur Quintessenz, dem Billig-Hot Dog, den es beim Einrichtungskonzern bekanntlich für nur einen Franken gibt.

«Ikea en famille» ist laut Pedro Lenz für Schweizer*innen schon längst eine kultische Handlung. Im Gespräch mit Journalist Stefan Gubser, das in der Begleitpublikation «Was Wäre Wenn» zum aktuellen Konzertabend von RIKLIN & SCHAUB veröffentlicht wurde, sagt der Berner Mundartautor treffend: «Die meisten kennen die Abläufe bei Ikea besser als die der heiligen Messe. Und ist der Hot Dog nicht die Hostie?»

In HOT DOG wird der Familienausflug zu Ikea aus der Perspektive des Vaters so unter die Lupe genommen, dass die Zuhörer*innen es weder schaffen, sich der Story zu entziehen, noch sich das breite Grinsen der Widererkennung zu verkneifen. Zuerst wird der Trip durchs Einkaufs-Labyrinth besungen: Die Frau will unbedingt ein neues Sofa, während die Kleine nörgelt und nervt. Und obwohl eigentlich keiner richtig will, werden letztlich mehrere Möbel gekauft, nur weil sie billig sind. Als Belohnung für den anstrengenden Gang durch die endlosen Abteilungen gibt es am Ende für alle einen Hot Dog, der nur einen Franken kostet … Die zweite Szene schildert die Heimfahrt: Mit Mühe und Not hat der Familienvater die erstandenen Güter ins Auto verfrachtet und einzig seine Frau findet da leider keinen Platz mehr. Deshalb steht der Vater nun allein mit Kind im Stau und muss sich anhören, dass das Töchterchen zu kurz gekommen und das Sofa hässlich ist. Aber damit nicht genug: Inzwischen ist es der Kleinen schlecht. Sie übergibt sich zur Not in einen blauen Sack. Schuld ist natürlich der Hot Dogs, der nur einen Franken gekostet hat … Endlich zuhause angelangt werden die Möbel zusammengesetzt. Ein Unterfangen, bei welchem viele Paare bekanntlich auf eine harte Probe gestellt werden. Und auch auf Augenmass ist leider kein Verlass: Das Regal passt doch nicht wie erwartet in die Küche. Zum Schluss fläzt sich die Frau erschöpft ins neue Sofa und der Mann bemerkt lapidar, dass dies für ihn aussieht, wie ein Hot Dog für einen Franken …

Natürlich fragt man sich zum Schluss, ob das nicht frauenverachtend ist. Hierzu meint Pedro Lenz: «Mir scheint, es wäre frauenverachtender, wenn man die Frauenfigur in einem solchen Song schonen müsste. Im Überkorrekten liegt ja auch etwas Verachtendes.»

IKEA ist durchaus ein streitbares Unternehmen betreffend Produktionsmethoden, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Unlängst wurde die Firma mit dem Vorwurf konfrontiert, dass illegal geschlagenes Holz aus geschützten Wäldern aus Rumänien und der Ukraine verwendet wird. HOT DOG erwähnt all dies natürlich nicht und doch schimmert die Kritik am Konzern durchaus zwischen den Zeilen durch.