Single «Leader of the Band»

Ohne ihre Mutter hätte Kristin Ash womöglich nie ihre Leidenschaft für die Musik entdeckt. Auch ihr widmet sie «Leader of the Band» – den ersten von 12 Songs aus der Feder von Dan Fogelberg.

«Leader of the Band» ist einer der bekanntesten Songs des US-Songwriters Dan Fogelberg. Eine Hommage an den Vater, der Leiter der Schulband war, und nicht nur den eigenen Sohn mit Liebe und Leidenschaft für die Musik begeistern konnte. Kristin Ash, die Fribourger Sängerin mit der Ausnahmestimme, ist heute selber «Leader oft the Band». Oder zumindest Musiklehrerin, welche ihre eigene Leidenschaft an die Schülerinnen und Schüler weitergeben kann. So wie ihre eigene Mutter es einst tat, als sie die Tochter immer wieder im Plattenladen um die Ecke eintauchen liess in musikalische Träume und Welten, während sie selber für den Einkauf die Runde macht.

Nun schliesst sich der Kreis, wenn Kristin Ash selber «Leader of the Band» intoniert – als unaufgeregtes und doch fesselndes Songwriter-Stück. Getragen vom charakteristischen zweistimmigen Refrain erzählt sie Dan Fogelbergs Geschichte. Es ist die Geschichte eines Mannes, der seine Brüder hat in die grossen Städte ziehen sehen, während er selber im Hinterland geblieben ist. Dem Vater und der Musik zuliebe.

Zu diesem musikalischen Hinterland gehört hierzulande auch der Kanton Fribourg. Wer im Fribourgischen eine musikalische Karriere startet, muss härter arbeiten, als jemand aus Zürich, Bern oder St. Gallen. Davon können nicht nur Gustav oder Marvin ein Lied singen. Auch Kristin Ash kennt das. Wohl hat sie mit der legendären Mundart-Formation «Rään» früh erste Achtungserfolge verbuchen können. Doch das mit der ganz grossen Solo-Karriere schien zunächst nicht so recht zu funktionieren: Major-Deals und junge Sängerin, Zürich und Sense, Big Business und grosse Träume: Da prallen Welten aufeinander.

Das Glück: Durch Reibung entsteht Wärme. Diese Form der Energie hat Kristin Ash genutzt, um ihr künstlerisches Profil zu schärfen. Sie wollte – nein, konnte – kein Pop-Sternchen werden. Und schon gar nicht kein Vorzeige-Girl, das belanglose Mundart-Melodien trällert. Zu früh wurde Kristin Ash mit der ganzen Breite und Tiefe von Musik als Kunst- und Ausdrucksform konfrontiert. Ihre Reise hat sie dorthin geführt, wo schon so viele freie Geister der Schweizer Musik-Geschichte eine emotionale Heimat gefunden haben: In den Süden der USA. Irgendwo zwischen den Sümpfen des Mississippi, den weiten Wüsten von Texas und der sagenumwobenen Freiheit am kalifornischen Ufer des Pazifik hat Kristin Ash gefunden, was ihrer musikalischen Seele entspricht. Und mit dem Werk von Dan Fogelberg einen musikalischen Nachlass, in welchen die passionierte Taucherin tief eingetaucht ist, um 12 Song-Perlen erster Güte zu heben und neu zu interpretieren.

Wieviel ihrer eigenen Biografie Kristin Ash in jener des begnadeten Sängers, Komponisten und Musikers gefunden hat, das sei hier offen gelassen. Sicher ist: Wenn die Fribourgerin Tracks wie «Leader of The Band» intoniert, dann adressiert sie den Song genauso an ihre Eltern, welche ihr die Musik in die Wiege gelegt haben, wie Dan Fogelberg es getan hat. «Leader of the Band» ist die erste Auskoppelung aus dem kommenden Album «Kristin Ash sings Dan Fogelberg» – ein wunderbares Stück Songwriterkunst, das unaufgeregt, bisweilen verträumt, immer aber getrieben und getragen von grossen Gefühlen in den Gefilden von Country, Americana, Soul, Gospel und Singer-Songwriter wandelt.