Single „Monika“

Auf den Hügeln und in den Tälern zwischen Luzern, Bern und Brienz gehts bisweilen ganz schön rund und flott auf den Punkt. Ein Schelm, wer Böses denkt, wenn er Adamo zuhört, wie er sich darüber beklagt, dass Monika immer wieder anrufe, weil sie „es einfach nochmal haben“ müsse.

Adamo ist ein Spitzbube, er war es schon immer. Wie sonst hätte es kommen können, dass der Ländlermusikant schon in jungen Jahren einerseits in der heilen Welt der Volkmusik zum gefeierten Nachwuchsstar aufstieg und sich gleichzeitig bei den Entlebucher Mundart-Cover-Punks Friedli&Fränz als Rock‘n‘Roll-Örgeler verdingte, der die Riffs von AC/DC-Legende Angus Young mit seiner Handorgel locker in den Schatten stellte? An der Seite von ChueLee oder Trauffer schnupperte Adamo die ersten Wölkchen des süssen Superstar-Dufts – um dann den Sprung raus in die Solo-Karriere zu wagen.

Auch wenn er als Schulbueb feine Volkstänze komponierte, lässt Adamo heute keine Gelegenheit aus, sein Spitzbuben-Image zu pflegen. So vermag es auch keinen wirklich zu erstaunen, wenn sich der Örgeli-Rocker in seiner neuen Single „Monika“ – es ist der erste Vorbote seines zweiten Solo-Albums – mit einem Grinsen auf den Stockzähnen darüber beschwert, dass ihm die Besungene immer wieder auf die Pelle rückt, weil sie „es noch mal haben müsse“. Dabei sei doch klar und deutlich abgemacht gewesen: „Wir sind nur für en One-Night-Stand bereit.“ Verpackt in ein musikalisches Kleid, das keck Handorgel, Riffs und Rock vereint, demontiert der Song Klischees von unschuldigem Landleben und heiler Bergler-Welt – und man wird den Verdacht nicht los, dass da einer singt, der schon lange weiss, dass nicht alles so heil und weiss ist wie die Milch von Kuh und Geiss.

Überhaupt hält der Entlebucher nicht viel von Klischees. Schnörkellos und authentisch ist sein Sound, direkt und ungeschminkt. Wer schon einmal erlebt hat, wie ein Festzelt im Hinterland von Luzern sprichwörtlich aus den Angeln gehoben wurde, der weiss, wie es abgehen kann, wenn Adamo und seine Mannen die Handorgel und die Gitarre am Verstärker einstecken. Solche Feste hat er auf seiner „Uf‘s Ganze“-Tour mit seiner Band gewiss schon einige erlebt, sodass er jetzt nicht nur Schwung und Mumm, sondern auch ganz viel Inspiration für den nächsten Solo-Longplayer hat. Sicher ist: Monika wird auch bei den nächsten Konzerten in der ersten Reihe stehen!