Single „Whatever It Takes (for Christmas)“

„Um jeden Preis“: Diese Ansage hat 2020 geprägt. China widmen ihr jetzt gar einen Song – einen Weihnachtssong. Mit Fragezeichen.

Wie oft hat im Coronajahr 2020 irgendeine Regierung irgendetwas „um jeden Preis“ erreichen, verhindern oder durchboxen wollen. Dass China jetzt ihren neusten Wurf „Whatever It Takes“ taufen ist deshalb kein Zufall. Doch die Klammerbemerkung „(for Christmas)“ macht klar: Hier geht es nicht darum, zu hadern oder zu klagen. Auch wenn am Ende die Frage bleibt, „Is it Christmas-Time at all?“, schwingt vor allem eines mit in dieser wunderbar beschwingten Uptempo-Nummer: Zuversicht. Garniert mit Hoffnung und unerschütterlichem Optimismus. Kurzum: genau die Sorte musikalische Weihnachtsguetzli fürs Gemüt, die wir jetzt alle einfach nötig haben.

Optimismus und Zuversicht: Das hatten China auch nötig – nachdem trotz aller Vorfreude und Ungeduld auf die anstehenden Shows die Tour im Herbst abgesagt werden musste. Ausgerechnet die Reunion-Tour einer der grössten Rockbands, die das Land je gesehen und gehört hat. Doch eine Band, welche in ihrer 34-jährigen Geschichte so viele Hochs und auch ein paar Tiefs gesehen hat, steckte deswegen nicht den Kopf in den Sand. Im Gegenteil: China nutzten die Chance, verschanzten sich im Studio und nahmen in einer einzigartigen Formation einen einzigartigen Song auf: Den allerersten Weihnachtssong ihrer unglaublich langen Band-Historie.

Am Mik standen für „Whatever It Takes (for Christmas)“ mit Marlboro-Rockin-Legende Werner Hartmeier und Claudio Matteo, Gitarrist der ersten Stunde und Sänger auf der 1988er-Tour durch Deutschland, zwei der China-Urgesteine. Geschrieben hat Matteo den Track auch gleich selber – zusammen mit Freddy „Laurence“ Scherer und Giovanni Giorgi . Gemixt hat den Christmas-Hit der Ex-Keyboarder der Band, Claudio Cueni, der auch schon mit Welt-Legenden wie 2Pac oder Nas gearbeitet hat.

Nein, Trübsal blasen ist gewiss nicht das Ding der Männer, die trotz angegrauter Mähnen immer jede Menge Energie versprühen. Wenn nicht gar mehr denn je. Eine Energie, mit der sie unmissverständlich klarmachen: Auch in einer Krise ist es erlaubt, gute Stimmung zu fühlen, zu leben und zu verbreiten. Wenn nicht gar nötig.