Album HEEBIE JEEBIES THE EARLY SONGS OF JOHNNY COPELAND

Heebie Jeebies – The Early Songs of Johnny Copeland Von Philipp Fankhauser darf man zu Recht die eine oder andere Überraschung erwarten. Beim letzten Album «Let Life Flow» im Dezember 2019, waren es unter anderem ein Mundartlied von Hanery Amman und eine italienisch gesungene Hommage an den grossen Cantautore Lucio Dalla.

Auf «Heebie Jeebies» stellt er nun dreizehn Songs seines väterlichen Freundes und Mentors, dem Texanischen Sänger und Gitarristen Johnny Copeland vor. Das wäre an sich noch nicht sehr überraschend, denn Copelands Songs waren von je her auf praktisch allen Fankhauser-Alben präsent und begleiten ihn schon sein ganzes Blues-Leben. Jetzt aber geht Philipp weit in die sechziger Jahre zurück, in eine Zeit, wo der Blues vom hippen und modernen Sound des Soul verdrängt wurde. Eine Zeit, in der Philipp 1964 in Thun am Thunersee auf die Welt kam.

«Johnny war 1962 Mitte zwanzig und hatte in und um Houston, Texas bereits eine solide Karriere aufgebaut», sagt Philipp Fankhauser, «da brach quasi über Nacht die Soulmusik über die Black Community herein und Künstler wie Solomon Burke, Ben E. King, Otis Redding, Sam Cooke und viele mehr, waren die neuen Stars. Bluesmusiker waren plötzlich nicht mehr angesagt. Man wandte sich von deren Klagen und Jammern ab, wollte neue Musik: Fröhlich, tanzbar, mit positiven Vibes».

Glücklicherweise kam Johnny schon in frühester Jugend mit Sängern in Kontakt, die «soulful» sangen. Der viel zu früh verstorbene Crooner Johnny Ace zum Beispiel, aber auch Eddie «Guitar Slim» Jones und natürlich Sam Cooke. Johnny bewunderte sie. Ihre Spuren sind ganz deutlich schon auf Copelands frühesten Aufnahmen in den fünfziger Jahren zu hören. Nun begann Johnny Copeland Soul Songs zu schreiben; kurze, intensive Perlen, ohne lange Intros und meist ohne lange Gitarrensoli. Höchstens zweieinhalb Minuten sollten sie dauern, so die Vorgabe der damaligen Radio-DJs. Sie sollten die Menschen fröhlich stimmen und zum Tanzen bewegen.

Aus der riesigen Menge Songs, die Johnny in der Zeit schrieb, habe ich dreizehn ausgewählt. Nicht alle sind grad nur fröhlich, aber das sind meine liebsten Songs. Und das soulige Gefühl des Blues, oder das bluesige Gefühl des Soul ist auch in ihnen unschwer auszumachen!».