Album «Mit Herz & Soul»

Gute Laune hat einen Namen: Sarah-Jane. Nach bald 20 Jahren im Volksmusik- und Schlager-Geschäft erfindet sich die Baselbieterin mit dem Album «Mit Herz & Soul» neu.

Wenn Sarah-Jane ihr neues Album «Mit Herz & Soul» nennt, tut sie das nicht zufällig. «Mit Herz & Soul» ist nämlich nicht bloss ein Album-Titel. «Mit Herz & Soul» ist Programm auf dem neuen Longplayer der Baselbieterin. Denn von beidem steckt ganz viel drin in diesem 16 Stücke starken Werk. Schon allein die schiere Länge der Tracklist zeigt, dass es nur wenige Künstlerinnen gibt, die bereit sind, ihren Fans mehr Herz zu schenken. Wer sonst packt in Zeiten von Spotify und Margendruck im Musikgeschäft noch so viele Songs auf ein Album?

Aber nicht nur in der Menge schüttet Sarah-Jane auf «Mit Herz & Soul» ihr Herz aus. Auch in den Songs selber. Natürlich sind es vorab bekannte Songs, welche die Sängerin und Entertainerin auf ihrem neuen Album zusammengepackt hat. Aber wie sie das getan hat, ist komplett neu, taufrisch – und unglaublich erfrischend. Sarah-Jane hat alle Songs für «Mit Herz & Soul» zusammen mit dem Dani-Sparn-Orchester neu eingespielt. Nicht nur mit Herz und Seele, sondern auch mit ganz viel Groove, Dynamik und Feingefühl. Kurz: die Frau, die sich in den letzten bald 20 Jahren vorab in Schlager- und Volksmusik-Kreisen einen Namen gemacht hat, emanzipiert sich aus diesem Korsett und erweitert ihr künstlerisches Profil hin zur Soul-Diva.

Das kann freilich noch «lüpfig» sein wie in in «Zum Frühstück gehörst du mir». Aber eben auch opulent und mit viel Soul wie in «Wunder gibt es immer». Flirtet «Alle Tage Herz» kokett mit Country-Rhythmen, ist «Das Farbenspiel des Winds» eine prächtig orchestrierte Ballade, die weitum ihresgleichen sucht. Und dann dürfen da natürlich Klassiker «Sway» von Dean Martin, «Caruso» aus der Feder von Lucio Dalla oder die einzigartige Interpretation von «Purple Rain» nicht fehlen. Kurzum: Für Sarah-Jane ist keine Hürde zu hoch, um sie nicht mit scheinbar spielender Leichtigkeit zu überspringen.

Bloss: Das mit den Imagewechseln ist bei Musikerinnen und Musikern so eine Sache. In der Regel haben sie zwei Möglichkeiten – und keine davon ist wirklich prickelnd: Entweder setzen sie kompromisslos auf das, was gerade Lust macht – mit dem Risiko, die Fans zu vergraulen. Oder sie folgen den Vorlieben der Anhängerinnen und Anhänger, die ja schliesslich mitgeholfen haben, sie zum Star zu machen – und riskieren dabei, künstlerisch in eine Sackgasse zu geraten.