Album «This Is Us»

Wo andere in Melancholie ertrinken, schöpft die Popband Anshelle immer wieder neue Zuversicht. Da ist auch ihr achtes Album «This Is Us» keine Ausnahme. Selbst wenn das Album persönlicher denn je ist.

Niemand, wirklich niemand, vertont Melancholie mit so viel Zuversicht, wie Anshelle seit mehr als 20 Jahren. Seit der Jahrtausendwende sind sie «proud to be dreamers» – «stolz, Träumer:innen zu sein», wie sie in «Dreamers» singen, dem Titel-Track ihres neuen Albums «This Is Us». Schon damals tüftelten Michèle Anne Bachmann, Phil Küffer und Sandro Marretta nächtelang an neuen Song-Ideen. Und wenn die Plackerei zu viel wurde – oder als Lohn für einen gelungenen Geniestreich – ging’s auch mal zu später Stunde ab auf die Gasse. Das Trio feierte dort, wo das Leben pulsierte und die Musik im Zentrum stand. Und träumte zusammen den Traum von der grossen Karriere, die durch das In- und Ausland führen sollte; getragen von erstklassigen Popsongs und grossen, ehrlichen Emotionen.

 

Mehr als 20 Jahre später können die drei Freunde, die zusammen so viele Höhen und Tiefen durchgestanden haben, stolz zurückblicken. Anshelle wurden national und international mit zahlreichen Awards ausgezeichnet, die Band spielte im In- und Ausland, an diversen grossen Schweizer Festivals, und sie gehört bis heute zu den im Radio meistgespielten Berner Bands. Michèle, Phil und Sandro haben mit Produzenten zusammengearbeitet, auf die schon Depeche Mode, Christina Aguilera oder Rea Garvey vertrauten.

 

Doch Anshelle sind nicht von der Sorte Menschen, die mit solchen Meriten hausieren gehen. Viel wichtiger ist ihnen, dass sie immer an ihrem «Dream» festgehalten haben; ohne Kompromisse, ohne nach links und rechts zu schauen, ohne auf den grossen Erfolg zu schielen. Anshelle schreiben Musik, die sie persönlich bewegt und freuen sich, wenn sie die Menschen in ihren Bann ziehen und Emotionen auslösen. So kommt es, dass praktisch nach jedem Konzert Fans berichten, wie gewisse Songs sie dermassen berührt haben, dass sie Tränen in den Augen hatten. Andere erzählen, dass Anshelles Lieder ihnen Zuversicht und Kraft in schwierigen Zeiten geben. Logisch, dass solche Rückmeldungen bei den drei Herz-Menschen das unglaublich gute Gefühl hinterlassen, mit ihrer Musik etwas zu bewegen und die Menschen zu erreichen.

 

Der Album-Titel «This Is Us» ist kein Marketing, er ist Programm. Eine Einheit, ein Werk mit Herz und Seele. Zehn Songs, in denen sich Michèle Anne Bachmann, Phil Küffer und Sandro Marretta so persönlich präsentieren wie nie zuvor. Natürlich blicken Anshelle wehmütig zurück und fragen sich, was «After All This Time» bleibt; das «Sorry» ist ein hörbar verbittertes, und so wünscht sich die Protagonistin des gleichnamigen Songs bisweilen «Another Face», oder stellt fest, dass die guten alten Zeiten «So, So Far Away» sind. Aber genau dort, wo andere in Wehmut und Melancholie ertrinken, lassen sich Anshelle nicht unterkriegen. Sie wissen: «I Will Love Again», denn da ist jemand, von dem sie wissen: «You Keep The Fire Burning». Da wird Kraft spür- und greifbar, man fühlt sich «Alive Again» – zum Beispiel «Down By The River» an diesem Ort, der pure Freude versprüht. So wie «Carolina» wieder aufsteht und singt – wie die «Dreamers», die Anshelle offensichtlich selbst sind, immer waren und immer sein werden.