Album «Zwüsche Guet und Bös»

Wer mehr als ein halbes Jahrhundert Musik macht, hat mehr erlebt, als die Meisten. Gutes und Böses. Diesen beiden Polen unser allen Lebens widmet Fränk sein neues Album.

Über «en eifache Ma, wo macht was er cha, und hindenaa säge cha: ‹Aber susch bini immer no de Gliich!›» schrieb einst ein Zürcher Musiker einen Song. Wüssten wir es nicht besser, würden wir annehmen, er habe diese Zeilen für den Berner Songwirter Fränk erfasst und vertont. Als Arbeitersohn im Berner Vorort Zollikofen aufgewachsen, machte dieser – so wie sich das Anfang der 70er gehörte – eine Lehre bei den SBB. Doch eigentlich hatte Fränk schon immer die Musik im Kopf. Und im Herzen sowieso. Er blieb nicht lange Bähnler, wurde dafür zu einem echten Reisenden. Aus Leidenschaft. Und weil seine Jobs – meist im Verkaufsbereich, meist in der Musik[1]Branche – ihn stets in Bewegung hielten.

Aber eben: Die Musik prägte und begleitete den Rastlosen. Sie war ihm Hafen und Heimat, ein Ort, an den er immer wieder zurück fand. Nach ungezählten Band-Engagements als Sänger, Gitarrist und Komponist kam Fränk vor gut 10 Jahren endgültig bei sich selber an und veröffentlichte sein erstes Solo-Album. Mit «Zwüsche Guet und Bös» folgt nach «Fränk» (2010), «Fule Hund» (2012) und «Apollo11» (2018) das vierte, zehn Songs starke, Solo-Werk des Berners.

Doch Fränk wäre nicht Fränk, wenn er sich auf «Zwüsche Guet und Bös» von trüben Gedanken unterkriegen lassen würde. Viel mehr tankt der ewig Reisende Kraft im Wissen, dass stets alles wieder von vorne beginnt. So dass er noch einmal einen Trip nach «Nashville» ins Auge fassen kann, um aus seinem heruntergekommenen Kaff zu fliehen. Treu begleitet vom «Rock´n´Roll» und
seinem «Schutzängu». Oder sind die beiden Letzteren womöglich ein und dasselbe?