Single «Gimme a Break»

Die Pause, die Creeon gemacht haben, war natürlich nicht freiwillig. Gut, ist der Track, der trotzdem eine Pause einfordert, eine Vollgas-Nummmer. Denn Creeon geben Vollgas!

«Hilfe! Ich brauche Luft! Ich ertrage dich nicht mehr um mich herum!» Gut möglich, dass Creeon diese Zeilen in den letzten Wochen und Monaten mit viel Herz und Wut in die Welt hinausgeschrien haben, weil sie die Schnauze ganz einfach gestrichen hatten von der Pandemie und den Massnahmen und dem Vollstop, der (nicht nur) dem kulturellen Leben verordnet wurde. Denn sie hatten Bock auf alles – ausser auf Vollstop.

Vielleicht war es ein Zeichen der Zeit, dass Creeon die obigen Zeilen lange vor Coroana in den Song «Gimme a Break» gepackt haben – einen der elf Kracher-Tracks auf ihrem zweiten Album «Circle Of Reality», mit dem sie im Frühling 2020 energiegeladen und kraftvoll direkt auf Platz 13 der Schweizer Albumhitparade stürmten.

Aber eben: Da war die Pandemie schon da – und stoppte den Energieanfall made in Brugg, AG, jäh. Allein die Album-Taufe musste gefühlte Mal verschoben werden. Umso mehr freuen sich Björn Roggensinger (vox), Ralph Preysch (git, backings), Kevin Wietlisbach (git), Gabriele Gattaceca (bass) und Oliver Bichmeier (dr) jetzt darauf, am 11. Dezember endlich zusammen mit ihrem Fans den Erfolg von «Circle Of Reality» feiern zu dürfen – natürlich im heimischen Brugg, im «Piccadilly».

Dass sie nun ausgerechnet «Gimme a Break» als Single an den Start schicken, um dem Album und der Party noch einmal kräftig Schub zu verleihen, ist deshalb kein Zufall. Denn auch sie haben genug von all dem Mist, der da abgeht – und brauchen Pause. Pause von Vernunft, Pause von Bremsen, Pause von Warten. Sie wollen Gas geben – und zwar vom ersten bis zum letzten Ton.

Ja, Creeon sind alles, was eine moderne Metal-Band sein muss: Laut, stimmgewaltig und melodiös! Geschickt pflegen sie bewährte Metal-Tradition mit Screaming und Growling, und flechten gleichzeitig zeitgemäss melodiöse Elemente ein – damit die Schneeflöcken-Kinder des 21. Jahrhunderts sich dann doch nicht allzusehr erschrecken, wenn das musikalische Gewitter namens Creeon über die Schweiz rollt. Konsequent gehen Creeon den Weg weiter, auf dem sie seit mehr als zehn Jahren unterwegs sind: Die Band wurde im Jahr 2009 gegründet und erforschte seither alle möglichen Stilrichtungen und -färbungen im Rock und Metalbereich. Eine erste Demo schickten Creeon bereits 2012 an den Start – damals wie heute als Band, die für Leidenschaft und Inspiration steht und mit ungemein viel Power vorwärts geht. Höchste Zeit, dass Creeon mit «Gimme a Break» nun endlich von der Leine gelassen werden.