Single HEEBIE JEEBIES

DON’T KNOW HOW YOU GOT ME IN THIS RUT. MY MIND IS TWISTED AND I’M ALL TORE UP. I GET THE HEEBIE JEEBIES WHEN I HEAR YOUR NAME, AND WHEN YOU’RE NOT AROUND NOTHING SEEMS THE SAME. SO THAT’S IT, I QUIT, I’M GONE!

Dass Philipp Fankhauser erneut in die musikalische Schatzkiste seines Mentors Johnny Copeland – dem 1997 verstorbenen Sänger und Gitarristen aus Houston, Texas – greift, dürfte für die wenigsten eine Überraschung sein. Fankhauser hat auf vielen seiner vergangenen Alben, ein oder zwei Songs aus Johnny Copelands Feder aufgenommen.

Sechzig Jahre alte Perlen

Überraschend ist aber, dass der Song «Heebie Jeebies», wie auch die weiteren 12 Tracks seines neuen Albums, allesamt um die sechzig Jahre alt sind. Der 1937 geborene Johnny Copeland hat sie im Alter von zwischen 20 und 25 Jahren geschrieben. «Johnny begann das Tournee-Leben bereits 1952 und hatte anfangs der Sechziger Jahre im «Blues Circuit» in und um Houston, Texas eine solide Karriere aufgebaut», sagt Philipp Fankhauser, «da brach quasi über Nacht die Soulmusik über die Black Community herein und Künstler wie Solomon Burke, Ben E. King, Otis Redding, Sam Cooke und viele mehr, waren die neuen Stars. Bluesmusiker waren plötzlich nicht mehr angesagt. Man wandte sich von deren Klagen und Jammern ab, wollte neue Musik: Fröhlich, tanzbar, mit positiven Vibes».

Höchstens zweieinhalb Minuten

Glücklicherweise kam Johnny schon in frühester Jugend mit Sängern in Kontakt, die «soulful» sangen. Der viel zu früh verstorbene Crooner Johnny Ace zum Beispiel, der Texaner Eddie «Guitar Slim» Jones und natürlich Sam Cooke. Johnny bewunderte sie. Ihre Spuren sind ganz deutlich schon auf Copelands frühesten Aufnahmen in den fünfziger Jahren zu hören. Nun begann Johnny Copeland Soul – Songs zu schreiben; kurze, intensive Perlen, ohne lange Intros und meist ohne lange Gitarrensoli. Höchstens zweieinhalb Minuten sollten sie dauern, so die Vorgabe der damaligen Radio-DJs.

Neu aufgenommen – wie damals

«Aus der riesigen Menge Songs, die Johnny zwischen 1960 und 1966 schrieb, habe ich dreizehn ausgewählt. Nicht alle sind grad nur fröhlich, aber es sind meine liebsten Songs. Das soulige Gefühl des Blues, oder das bluesige Gefühl des Soul, ist auch in ihnen unschwer auszumachen. Wir haben sie alle während ein paar wenigen Tagen aufgenommen. So wie damals: wir alle in einem Raum, eine Handvoll Mikrofone und Amps, ein richtiges Klavier, ein Vintage Drum Set, ein paar schöne Gitarren. Dann: Song Einzählen, Spielen, Aufnehmen. What You Hear Is What We Played!»