Single «LIECHTLI»

«Für alli Mensche uf der Erde
Sötts es Liechtli geh zum ne d Schwäri z’neh»

Ein helles Licht in einer in vielerlei Hinsicht dunklen Zeit kann auch ein Lied sein, das Hoffnung und Trost spendet. So wie «LIECHTLI», der dritten Single aus Michael von der Heides neustem Album «NOCTURNE», das in der offiziellen Schweizer Hitparade die Top 10 erreichte. «LIECHTLI» ist voller traumschöner Bilder: Auf einem See, der früher hell erleuchtet war, scheint nur noch ein einsames Licht in der Dunkelheit, nachdem ein Sturm alle anderen Lichter mit sich genommen hat. Doch dieses eine Licht leuchtet heiter weiter, für alle Menschen auf der Erde – insbesondere jenen, welche die Freude verloren haben. Das Lied rät, wach zu bleiben in der dunklen Nacht und aufzupassen, dass dieses letzte Licht nicht auch noch erlischt. Denn: «Wenn s’Liechtli furt wär wenns wür verlösche / Niemer uf däre Welt wür meh öppis gseh». Diese Mundart-Perle ist zudem eine Ermunterung, das Licht tief im Herzen zu tragen und der Welt das Lachen, die Liebe, aber auch den Schmerz zu zeigen – so wie dies Michael von der Heide mit seiner Musik und seinen Konzerten seit mehr als 30 Jahren tut.

Komponiert hat «LIECHTLI» Marcel Wild, der Text stammt von Wild und Christine Lauterburg. Die beiden kreierten bereits den von der Heide-Klassiker «Hinderem Berg», der mittlerweile landauf landab von Chören jeglicher Art interpretiert wird. Marcel Wild produzierte 2006 auch Christine Lauterburgs Album «Alles bleibt anders», auf dem «LIECHTLI» ursprünglich zu finden war. Christine Lauterburg und Michael von der Heide verbindet, dass sie beide in vielen musikalischen Stilrichtungen zuhause sind. 2003 duettierten sie auf von der Heides Album «Helvetia», einer Wurzelsuche durchs Liedgut unseres Landes aus dem letzten Jahrhundert, und intonierten gemeinsam «Madeleine» von Abbé Joseph Bovet. Auf seiner ECHO-Jubiläumstour 2021 lud Michael von der Heide Christine Lauterburg als Duett-Partnerin zu einem Konzert in Bern ein und wünschte sich, dass sie «LIECHTLI» singt. Worauf Lauterburg meinte, eigentlich müsste er dieses Lied ebenfalls in sein Repertoire aufnehmen. Gesagt, getan. Nachdem das Lied bereits live zahlreiche Konzertbesucher:innen zu Tränen rührte, fand «LIECHTLI» nun auch auf «NOCTURNE» seinen wohlverdienten Platz. Zumal Michael von der Heide erstmals auf einem Album den grössten Teil der Lieder in Mundart singt, unter anderem auch das zusammen mit Marcel Wild und David Cogliatti entstandene, autobiographische «Wo d’Liebi mi findt». Musikalisch zum Leuchten gebracht wird «LIECHTLI» durch Mitglieder von Michael von der Heides Band (David Cogliatti am Flügel, André Pousaz am Bass, Beni Bürgin an den Drums) sowie Produzent Thomas Fessler an der Gitarre, Patricia Draeger am Akkordeon und Isabel Gehweiler am Cello.

Mit seinen Bildern zwischen Traum und Wirklichkeit passt «LIECHTLI» perfekt zur Stimmung von Michael von der Heides neustem, dreisprachigem Album «NOCTURNE». Denn in der «NOCTURNE», diesem Übergang zwischen Dämmerung und Dunkelheit, verfliessen die Grenzen zwischen Erlebtem und Erdachtem. Wenn die Nacht langsam ihre Flügel ausbreitet, legt sich eine Atmosphäre der Ruhe, Konzentration und Festlichkeit über den Moment. Die Sinne werden geschärft und es kommen Dinge zum Vorschein, die man tagsüber nicht sieht. Dunkle, helle, klare und verschwommene Bilder wechseln sich ab. Das Album ist ein musikalischer Ausdruck von Seelenzuständen, quer durch die verschiedensten Stimmungen und Stile, von Pop und Rock über Soul und Blues bis hin zu Folk, Chanson und Jazz. Michael von der Heide fügt mit „NOCTURNE“, dieser Ode an den Beginn der Nacht mit ihren sanften Geheimnissen, seinem breiten musikalischen Spektrum nochmals andere Klangfarben hinzu und bleibt doch ganz bei sich und seiner wandelbaren Stimme. Und wenn ganz am Schluss von «LIECHTLI» die letzten Piano- und Akkordeonklänge verhallen, wird das Lied ganz fein und zart in und durch die Nacht getragen – auf der Suche nach Menschen, denen es ein Licht in der Finsternis sein darf.