Rollt aber dann eine Pandemie übers Land – oder rollen Panzer durch Europa – dann kommen auch die gestandenen Männer ins Grübeln. Egal, was sie in ihren Leben schon gesehen und durchgemacht haben: Wie sich die Gesellschaft derzeit entzweit und wie unversöhnlich sich manche geben, haben auch sie noch nie erlebt. Und weil aussergewöhnliche Situationen aussergewöhnliche Massnahmen erfordern, entschieden sich die vier Freunde, etwas zu tun, das sie bisher tunlichst vermieden hatten: Sie fingen an, zusammen Musik zu machen.

Die vier Männer, um die es in dieser Geschichte geht, sind Freddy Frutig – besser bekannt als Freddy Steady – Krokus-Musiker der ersten Stunde, jahrelang Drumer bei Gianna Nannini, Dögz oder Pilldriver, Tony Castell, Gitarrist und Bassplayer unter anderem bei Krokus, Crystal Ball oder Gotus, Pascal Kurth, Bassist bei diversen Boogiebands und AC/DC-Coverbands, sowie Kurt «Moos» Gilomen, Gitarrist und Sänger unter anderem bei Light Food, Relax Connection oder Cornerband.

Dass der «Corona Song», eingespielt in den heimischen Stuben während des ersten Lockdowns 2020, zu einem veritablen Überraschungserfolg avancierte, war die erste Überraschung für das Quartett. Dass die vier Männer nicht nur als Freunde funktionieren, sondern auch als Musiker gemeinsam im Bandraum und später auf der Bühne, war die zweite Überraschung. Als Buechibärger Wohnzimmer Quartett (BWQ) ist der Vierer seither unterwegs auf den Bühnen, die sich nach und nach wieder haben bespielen lassen. Und das Quartett hat sich dahinter gemacht, neben Mundart-Interpretationen von grossen Rock-Klassikern auch eigene Songs zu schreiben.

«Mystischi Nacht» ist einer dieser neuen Songs – und auch er hat eine klare Botschaft: Reissen wir uns am Riemen, raufen wir uns zusammen, schütten wir Gräben zu. Und zeigen wir die Grösse, auch jene Menschen in den Arm zu nehmen, die gewisse Dinge, die auf der Welt gerade laufen, anders betrachten und beurteilen, als wir selber es tun. Denn: Die «Mystischi Nacht», ist «die Nacht, wo der Tüüfel mit dr Wält Friede macht.»

Eine starke Botschaft in Zeiten von Zerrissenheit und Konflikten. So, dass die Hoffnung lebt, dass nicht nur die nächsten Konzerte des Buechibärger Wohnzimmer Quartett zu veritablen Peace-Happenings werden dürften.